Donnerstag, 13. Februar 2014

Buddhismus Frankfurt

Die Lehre Sattva-Tettrey entstand an der Grenze zweier spiritueller Linien – des chinesischen Chan-Buddhismus und des indischen Tantra. Der Sadguru Der Lehre, der die beiden Linien vereinigt hat, übertrug die neue Tradition seinem Schüler Sergey Bugaev. Nachdem Sergey Bugaev das Verstehen Der Vollkommenen Weisheit am Ende der 80-er Jahre erreicht hatte, begründete er den modernen westlichen Zweig Der Lehre und wurde Ihr Oberhaupt. In der europäischen Variante ist Die Lehre als Der Mittlere Weg bekannt. Als Praktizierende Des Mittleren Weges laden wir alle Interessierten herzlich zu gemeinsamer Meditationspraxis ein. In diesem Blog werden schriftliche Aufzeichnungen sowie Videos der Vorträge Des Lehrers veröffentlicht.

Die Linie Des Weges (3): Das Erreichen des anderen Ufers

Das letzte Stadium der Praxis, durch die weiße Raute symbolisiert, stellt "das Erreichen des anderen Ufers" dar, wenn der Mensch den eigenen spirituellen Ursprung erreicht, was das Ende... oder die Spitze seiner eigenen spirituellen Entwicklung bedeutet. Obwohl man dabei nicht vergessen darf, was ich anfangs sagte: jedes Ende legt nur eine Zwischenphase nahe und nicht mehr. Deshalb haben Die Weisen des Altertums all die (nächst-)höchsten Niveaus der Praxis mit denselben Worten benannt: sie nannten alle nachfolgenden Niveaus der Praxis "Erleuchtung" oder "Vollkommene Weisheit". Es hat keinen Sinn, den Menschen zu erzählen, was danach ist, oder es zu klassifizieren, weil diese Zustände sich außerhalb des Rahmens vom mentalen Verstehen befinden. Daher hat es keinen Sinn diesen Zustand weiter aufzuteilen. Man nannte alle nachfolgenden Niveaus mit dem gleichen Wort. So dass die Praktizierenden, die diese Niveaus erreichen, selbst erleben dürfen, dass das Ende einer Treppe der spirituellen Entwicklung lediglich der Anfang einer anderen ist. Manchmal fragen die Menschen: "Moment mal, was gibt es, wenn ich die Erleuchtung erlange? Wird das das Ende meiner spirituellen Entwicklung sein?". Dem ist nicht so. In seiner Erleuchtung wird der Mensch weitere Möglichkeiten für seine spirituelle Entwicklung entdecken. Möglicherweise wird er es für sich selbst irgendwie anders benennen. Es kann auch sein, dass er das gar nicht benennen wird. Es hat einfach keinen Sinn, das irgendwie zu klassifizieren.
Viele Fragen, was den Samadhi-Zustand vom Zustand der Erleuchtung oder vom Zustand Der Vollkommenen Weisheit unterscheidet. Der Zustand des Samadhi ist ein Zustand, der durch einen zeitlichen Rahmen begrenzt ist. Er ist noch im hohen Maß durch die Wahrnehmung des Menschen beschränkt. Warum? Weil der Mensch das höchste intuitive Wissen im Inneren tatsächlich erreichen kann, er kann diesen Zustand aber auch verlassen - und unter Umständen sogar zum Ausgangsniveau der Entwicklung absteigen.
Wenn der Mensch jedoch den Zustand Der Vollkommenen Weisheit erreicht, bedeutet das, dass er bereits endgültig das andere Ufer erreicht hat, dass er in Den Strom dieses Zustandes eingetreten ist und nie mehr aus Ihm austreten wird. Das unterscheidet den Zustand des Samadhi vom Zustand Der Vollkommenen Weisheit. Der Zustand des Samadhi kann verlorengehen, wenn ein solcher Mensch mit seiner Praxis aufhört. Aber dass der Mensch sich endgültig und unumkehrbar in Dem Strom dieses Zustandes festigt, bedeutet ja, dass er in Wirklichkeit den Zustand Der Vollkommenen Weisheit, den Zustand der eigenen Erleuchtung erreicht hat.
Deswegen ist das Erreichen des anderen Ufers das Stadium, das durch eine weiße Raute symbolisiert wird. Weil die weiße Farbe alle bisherigen Farben beinhaltet, das ist das komplette Spektrum aller bisherigen Farben. Deshalb ist es nicht so, dass der Zustand Der Vollkommenen Weisheit ein ganz besonderer Zustand ist, den der Mensch niemals zuvor kannte. Das ist das Ergebnis aller bisherigen Errungenschaften. Es ist einfach so, dass jedes nachfolgende Resultat dem vorausgegangen entstammt. 

Die Linie Des Weges (2): Das Eintreten in Den Strom und das Weilen in Dem Strom

Die große gelbe Raute bedeutet das Stadium "des Eintretens in Den Strom", wenn der Mensch in Den Strom der Spontanität, in Den Strom der spontanen Zustände eintritt. Wenn der Mensch tatsächlich seine gewohnte Wahrnehmung verlässt, die durch das eine Ufer symbolisiert wird; jetzt tritt er in den Fluss ein, der voll des Unvorhersehbaren ist, voller verschiedener Gefahren, verschiedener Errungenschaften, die man erreichen kann, wenn man in den Fluss eingetreten ist. Die gelbe Farbe symbolisiert auch die Farbe des Honigs - des Honigs in jener Hinsicht, dass der Mensch schon bestimmte Resultate in eigener Praxis erlebt. Das Stadium der Enttäuschung, des Schmerzes, des Leidens neigt sich für den Menschen dem Ende zu und der Weg der Suche beginnt, welcher sowohl mit einem großen Risiko ganz nach unten zu fallen, als auch mit der Möglichkeit, vieles zu erreichen, verbunden ist.

Die nächste kleine Raute bedeutet die Methode der Meditation. Das ist die Methode, welche den Menschen vom Stadium "des Eintretens in Den Strom" zum Stadium "des Weilens in Dem Strom" führt. Meditation wird mit Grün symbolisiert, die Farbe, die für Stille und Ruhe steht, welche man in diesem Zustand erreicht.
Das Stadium "des Weilens in Dem Strom" bedeutet, dass der Mensch das bisherige Ufer endgültig verlassen hat. Aber dieser Mensch ist vom Erreichen wirklich bedeutender Ergebnisse noch ziemlich weit entfernt. Das Stadium "des Weilens in Dem Strom", welche durch die blaue Raute symbolisiert wird, ist voll von Unvorhersehbarkeiten und Gefahren. Deshalb treten viele Menschen die Reise an, sie erreichen große Resultate in der eigenen spirituellen Entwicklung, aber das Risiko, abzustürzen, ganz nach unten zu fallen, es bleibt bestehen. Deshalb gibt es in der spirituellen Praxis keine Titel, die man lebenslänglich erhält, hier gibt es keine Professoren, keine Doktoren und so weiter. Weil man all das, was im Laufe der Praxis erreicht wird, jeden Tag in sich selbst aufrechterhalten muss, ansonsten kann man das verlieren und wieder bis zum Nullpunkt runterfallen.
Anfänglich ist die Praxis an sich sehr zerbrechlich, insbesondere wenn das nur die Praxis der Konzentration ist. Sie ähnelt einer kleinen Blume, die jeder zertreten kann. Deshalb reicht lediglich eine Pause in der Praxis oder dass der Mensch zu viel Energie für irgendwelche Emotionen oder Gedanken ausgibt, damit er alles verliert, was er im Laufe von Tagen, Wochen, Monaten oder vielleicht sogar Jahren gesammelt hat. Sofern jedoch die Praxis vertieft wird, wird diese Blume zu einem kräftigen Baum, der nicht vernichtet werden kann, egal welcher Orkan oder Sturm dem Menschen zustößt. Und der Mensch braucht großen Mut, er muss all seine Mühe sammeln, um den Erfolg in der Praxis zu erreichen. Es langt nicht, wenn der Mensch nur einen Teil seiner Mühe in seiner Praxis sammelt. Wenn der Mensch auch nur etwas Aufmerksamkeit irgendwelchen äußeren materiellen Zielen schenkt, bedeutet dies nur eins: dieses "ein wenig" wird dem Menschen stets fehlen, um das nächste Niveau der spirituellen Entwicklung zu erreichen. Nur dann, wenn alle Mühe gesammelt ist, kommt die ganze Energie zusammen, die im Menschen in diesem Moment vorhanden ist. Das bedeutet, dass nur in diesem Fall der Mensch genügend Energie sammeln kann, die ihn in den nächsten Zustand hineinstößt, in das nächste Niveau der Wahrnehmung. 

Die Linie Des Weges (1): Das Stehen auf diesem Ufer

Guru Sergey Bugaev erzählt über einen der wichtigsten Symbole der Tradition - über Die Linie Des Weges, in der die Hauptphasen der spirituellen Vervollkommnung abgebildet sind. 
 

Heute werde ich über einen der wichtigsten Symbole erzählen - das ist dort an der Wand abgebildet - es heißt Die Linie Des Weges. Dieses Symbol symbolisiert die Hauptphasen der Praxis, die jeder Praktizierender durchläuft, von den ersten bis zu den höchsten, und die Hauptmethoden, die einem Praktizierenden helfen, von einer Phase in die nächste zu wechseln.

Die unterste Raute, schwarze Farbe - sie symbolisiert die Anfangsphase der Praxis, welche "das Stehen auf diesem Ufer" heißt. Die schwarze Farbe symbolisiert die Farbe der Finsternis, die Farbe des Unwissens, die allen gewöhnlichen Menschen innewohnt, die ihren eigenen spirituellen Ursprung nicht kennen und im Hinblick auf ihre Lebensziele unwissend sind. Aber dann beginnen die Menschen, die Praxis der Konzentration anzuwenden... Diese Methode, die Konzentration, wird durch die kleine Raute in Rot symbolisiert. Es symbolisiert die Konzentration - die Methode, die einem den Übergang zu der Phase "das Eintreten in den Strom" ermöglicht, die durch die Raute gelber Farbe symbolisiert wird.

Die rote Farbe bedeutet, dass der Menschen eine feurige Bestrebung haben und all seine Mühe sammeln muss, um den Erfolg zu erzielen und von dieser untersten Phase zu der höheren zu wechseln.

Diese schwarze Raute bedeutet, dass sogar der Normalzustand eines Menschen, selbst sein gewöhnlicher Zustand des Unwissens bereits seine spirituelle Praxis darstellt. Denn es ist unmöglich festzuhalten, wann der Mensch seine spirituelle Suche beginnt. Dass der Mensch darüber nachzudenken beginnt, wer er ist und wofür er lebt, bereits das bedeutet den Anfang seiner spirituellen Entwicklung. Deshalb kann kein Mensch sagen, dass "ich heute oder morgen meine spirituelle Entwicklung begonnen habe".

Der Anfang der spirituellen Entwicklung hat keinen festen Startpunkt. Deshalb kann keiner sagen, wann sein eigener Weg der spirituellen Entwicklung begonnen hat. Genauso kann keiner sagen, wann der Weg seiner spirituellen Entwicklung enden wird. Weil jede Phase, jede Praxis lediglich ein Zwischenstadium ist: weder ein Anfangs- noch ein Endstadium. Daher ist nicht mal die Praxis der Konzentration das Anfangsstadium der spirituellen Entwicklung. Und ebenso ist sie nicht die Endphase. Das ist lediglich ein Abschnitt des Weges - mehr nicht. 

Ein Dialog über Die Weisheit (6): Die Kraft und Das Wissen - Die Zwei Aspekte Der Vollkommenen Weisheit

Sind "Kraft" und "Wissen" zwei unterschiedliche Begriffe?

Die Kraft und Das Wissen sind Die Zwei Aspekte Der Weisheit. Sie sind wie zwei Seiten einer Medaille. Der Besitz Des Wissens impliziert automatisch den Besitz Der Kraft, weil ein Mensch, welcher die Hintergründe des Geschehens versteht, auch der Mensch ist, welcher das Geschehen lenken und kontrollieren kann. Das bedeutet schon Kraft. Und umgekehrt, wenn ein Mensch Die Kraft besitzt, wenn er eine bestimmte Menge an Kraft gesammelt hat und in der Lage ist, die Menge an Kraft auch zu steuern, dann bedeutet dies, dass er auch Das Wissen besitzt, das notwendig ist, um so Viel Kraft zu sammeln und zu steuern. Folglich sind das nur zwei Seiten einer Medaille.

Ein Dialog über Die Weisheit (5): Die Meditation - die wahre Sicht auf die Welt

"In der Meditation seht ihr die Welt, außerhalb der Meditation denkt ihr über die Welt wie ein Blinder, der nie die Sonne gesehen hat." [6]

Die Betonung liegt hier auf "seht". Wenn sich ein Mensch im Zustand der Meditation befindet, beobachtet er tatsächlich das reale Weltbild. Er sieht kein imaginäres Weltbild, das anhand irgendwelcher Vorstellungen, Ideen oder "gefällt mir - gefällt mir nicht"-Relation aufgebaut wurde. Er sieht das Bild, das es gibt. Er sieht es nicht vom Standpunkt der öffentlichen Moral, der Vorstellungen von irgendjemandem, historischer Gegebenheiten. Er sieht das, was in der Realität geschieht. Deswegen sieht er tatsächlich die Welt.

Ein Dialog über Die Weisheit (4): Wie man Abhängigkeiten meidet

"Meidet Menschen, die niedriger sind als ihr selbst, schweigt mit Euresgleichen, redet mit denen, die über euch stehen." [4]

Damit ist gemeint, dass die Kommunikation mit Menschen, die niedriger sind, als man selbst, einfach nichts bringt: umgekehrt, dadurch kann man nur Sprosse der eigenen Praxis vernichten. Statt zu spiritueller Praxis können sie einen Menschen in Richtung irgendwelcher äußeren Gegenstände führen. Das heißt, dass er in die Probleme, ins Karma anderer Menschen involviert wird, anstatt sich mit der eigenen spirituellen Entwicklung zu beschäftigen. 

Sonntag, 26. Januar 2014

Chan Buddhismus Frankfurt

Die Lehre Sattva-Tettrey entstand an der Grenze zweier spiritueller Linien – des chinesischen Chan-Buddhismus und des indischen Tantra. Der Sadguru Der Lehre, der die beiden Linien vereinigt hat, übertrug die neue Tradition seinem Schüler Sergey Bugaev. Nachdem Sergey Bugaev das Verstehen Der Vollkommenen Weisheit am Ende der 80-er Jahre erreicht hatte, begründete er den modernen westlichen Zweig Der Lehre und wurde Ihr Oberhaupt. In der europäischen Variante ist Die Lehre als Der Mittlere Weg bekannt. Als Praktizierende Des Mittleren Weges laden wir alle Interessierten herzlich zu gemeinsamer Meditationspraxis ein. In diesem Blog werden schriftliche Aufzeichnungen sowie Videos der Vorträge Des Lehrers veröffentlicht.

Ein Dialog über Die Weisheit (3): Vollkommene Weisheit und spirituelle Zustände

Und wenn der Mensch zu diesem inneren Wesen kommt, das die Essenz des Menschen ausmacht, dann kommt er auch zu der Erfahrung Der Vollkommenen Weisheit. Das kann man mit einem Kreisel vergleichen. Im normalen Zustand befindet sich der Mensch sozusagen am Rande eines Kreisels, der sich ständig dreht. Die ganze Zeit rasen unterschiedlichste Objekte und Eindrücke an ihn vorbei, wobei er nicht in der Lage ist, etwas zu verhindern und zu stoppen. Alles dreht sich unendlich und er ist nicht in der Lage, etwas zu beobachten. Aber wenn sich der Mensch im Zentrum des Kreisels befindet, gibt es da die Achse, die bei jedem Kreisel unbeweglich ist. Alles andere ist in Bewegung, aber die Achse befindet sich stets an einer Stelle. Und wenn der Mensch sich im Zentrum des Kreises befindet, ist er in der Lage, dessen beliebigen Punkt zu beobachten. Jeden Punkt des Kreises kann er aus dem Zentrum sehen und ihn objektiv bewerten, denn alle Punkte sind von ihm gleich entfernt. Demzufolge kann er sich ein richtiges Bild des Geschehens machen. 

Samstag, 25. Januar 2014

Ein Dialog über Die Weisheit (2): Die Ausrichtung des Bewusstseinsenergie

Was ist das für Energie?


Das ist die Energie des Bewusstseins. Die Ausrichtung des Bewusstseinszentrums bestimmt die Richtung, wohin sich die gesamte Energie bewegt, die dem Bewusstsein zufließt. Deshalb: wenn sich das Bewusstseinszentrum auf einem ausreichend hohen Niveau befindet, fließt auch der Großteil der Energie dahin.

Und wenn sich das Bewusstseinszentrum im Kopf befindet - ist dies schädlich?


Das Bewusstseinszentrum befindet sich extrem selten im Kopf; und dann kann dies in der Tat schädlich sein, wenn man keine Trainiertheit in der Praxis hat.

Sonntag, 19. Januar 2014

Ein Dialog über Die Weisheit (1): Konzentration und Tricks des Verstandes

"Wenn Du keine Zeit hast - beginne sofort mit der Meditation. Wenn du Zeit hast, kannst du mit der Meditation abwarten, lass sie selbst kommen". [1]

Warum kann einer, wenn er Zeit hat, warten, und jener, der keine Zeit hat, muss sofort meditieren?

Was bedeutet "keine Zeit"? "Keine Zeit" bedeutet, dass der Mensch etwas anderem eine größere Bedeutung beimisst. Er hält nicht die Meditation, sondern etwas anderes für wichtiger, und ist in diesem Moment nicht auf die Praxis gerichtet. 

Zen Meditation Frankfurt

Die Lehre Sattva-Tettrey entstand an der Grenze zweier spiritueller Linien – des chinesischen Chan-Buddhismus und des indischen Tantra. Der Sadguru Der Lehre, der die beiden Linien vereinigt hat, übertrug die neue Tradition seinem Schüler Sergey Bugaev. Nachdem Sergey Bugaev das Verstehen Der Vollkommenen Weisheit am Ende der 80-er Jahre erreicht hatte, begründete er den modernen westlichen Zweig Der Lehre und wurde Ihr Oberhaupt. In der europäischen Variante ist Die Lehre als Der Mittlere Weg bekannt. Als Praktizierende Des Mittleren Weges laden wir alle Interessierten herzlich zu gemeinsamer Meditationspraxis ein. In diesem Blog werden schriftliche Aufzeichnungen sowie Videos der Vorträge Des Lehrers veröffentlicht.

Samstag, 18. Januar 2014

Freitag, 17. Januar 2014

Der Weg des Kriegers, Video Teil 1

Der wohl bekannteste Vortrag Des Meisters, der im Jahre 1995 in Charkov gehalten wurde, im Rahmen einer der ersten Meditationsgruppen. Hunderte Male wurde "Der Weg des Kriegers" während der Aufnahmeveranstaltungen in verschiedenen Städten ausgestrahlt. Die Vorlesung hat mehrere Niveaus des Verstehens.


Donnerstag, 16. Januar 2014

Der Weg des Kriegers (6): Fragen und Antworten

Kann der Mensch, wenn er eine bestimmte Tätigkeit beginnt, beispielsweise Fremdsprachenlernen oder Wissenschaft, seine Aufmerksamkeit weg von seinem Konzentrationsobjekt auf diese Tätigkeit lenken?

Ja, natürlich. Die Praxis der Konzentration, wie jede beliebige Technik, fördert die Konzentrationsfähigkeit. Das ist das, was dem Menschen Konzentration beibringt, das, was den Menschen lehrt, seinen Verstand zu konzentrieren, seine Gefühle zu kontrollieren. Sobald der Mensch diese Fähigkeit bekommt, kann sie sich im alltäglichen Leben entfalten. Das heißt, der Mensch geht all seine Tätigkeiten konzentriert an. Was auch immer der Mensch tut, wird er konzentriert ausführen. Das wird eben die Konzentration sein. Meistens jedoch gelingt es den Menschen nicht von Anfang an. Und dafür gibt es Techniken, um diese Fähigkeit zu entwickeln. Wenn die Fähigkeit aber schon weit entwickelt ist, kann ein solcher Mensch buchstäblich in jeder Lebenslage praktizieren. Es ist ungefähr so, als wenn ein Mensch seine Muskeln mit irgendwelchen Geräten trainiert, die nicht unbedingt einen Bezug zum realen Leben haben, dann jedoch, wenn der Körper durchtrainiert ist, einen großen Nutzen davon auch im materiellen Leben erfährt. Genauso wird ein Mensch, der seine Konzentrationsfähigkeit in sich entwickelt hat, so dass die Konzentration und die innere Gesammeltheit für ihn zum natürlichen Zustand geworden sind, alle Aufgaben innerlich gesammelt angehen. 

Der Weg des Kriegers (5): Das Karma und die Praxis

Das Karma, das die Geschicke unseres Landes in den letzten Jahren und Jahrzehnten bestimmte, war materiell. Das heißt, dass die Menschen zahlreiche materielle Hindernisse überwinden mussten, und erst dann bekamen sie die Möglichkeiten für ihr spirituelles Wachstum. Daher haben die Menschen, die sich in unserem Land spirituell entwickeln möchten, eine solche Bestimmung. Sie müssen erst gewisse materielle Voraussetzungen für die spirituelle Entwicklung, für die spirituellen Lehren schaffen. Dann erhalten sie auch die Möglichkeiten für die eigene spirituelle Entwicklung. Das heißt, sie müssen sehr leistungsfähig und strebsam sein - dann bekommen sie die Möglichkeiten für ihr spirituelles Wachstum. Das ist ein schweres Karma, jedoch kann man nicht sagen, dass dieses Karma unüberwindbar ist.

Die Menschen im Westen befinden sich aus meiner Sicht in einer viel schlimmeren Lage. Solange sie materiell sehr gut versorgt sind, fehlt es ihnen, wie auch uns, an spirituellen Anreizen. Früher war der materielle Wohlstand das erklärte Ziel im Westen. Jetzt, nachdem die minimalen Bedürfnisse eines Großteils der Bevölkerung befriedigt waren, verlor eine ganze Gesellschaftsordnung die Orientierung. Sie haben bereits das Niveau erreicht, das sie erreichen wollten, und jetzt können sie lediglich mehr und mehr produzieren. Das wird jedoch nur ein quantitativer Schritt sein, für eine qualitative Entwicklung gibt es dagegen keinen Raum mehr, da die westliche Zivilisation ohnehin recht hoch in dieser Hinsicht entwickelt ist, also hinsichtlich der Produktion und des Verbrauchs. Deswegen sind die Menschen dort derzeit auch vor großen moralischen Problemen gestellt. Das Problem ist, dass sie einfach nicht wissen, was sie mit dem angesammelten Vermögen anfangen sollen, wie das alles genutzt werden kann. Deshalb haben sie nicht weniger Probleme als wir. Das heißt, man kann gar nicht sagen, dass dort das Leben viel besser ist als hier oder spürbar schlechter als dort. 

Der Weg des Kriegers (4): Der dritte Pfeiler - das Vorhandensein Des Lehrers

Der Dritte für die Praxis notwendige Pfeiler, ist das Vorhandensein Des Lehrers. Das ist eine sehr wichtige Sache. Und das ist etwas, was insbesondere hier in dieser Region oft nicht verstanden wird. Weil nach der (Oktober-)Revolution das Verstehen aller spirituellen Traditionen, die wir früher besaßen, faktisch verlorengegangen ist. Und auch das Verstehen der Übertragung, der Übertragung der Schüler-Lehrer-Nachfolge durch Den Lehrer ist in uns faktisch verschwunden.

Die Menschen begreifen heutzutage nicht, was sie für sich gewinnen können, wenn sie irgendwelche Kurse besuchen. Sie können natürlich da irgendwelche Zeugnisse erwerben - dass sie dies und jenes sind, dass sie einen Meditationskurs absolviert haben - das wird jedoch das wahre Wissen nicht ersetzen können. Genauso denken viele, dass sie ganz bestimmt die Meditation zu beherrschen lernen, wenn sie sich alle Bücher zu diesem Thema zulegen. Oder sie verstehen nicht, dass jeder daherkommen und sagen kann: "Ich habe etwas für mich gewonnen - jetzt kann ich das an andere weitergeben". 

Der Weg des Kriegers (3): Der zweite Pfeiler - die innere Sammlung

Die innere Sammlung ist Der zweite wichtige Pfeiler in der Praxis. Die meisten Schicksalswendungen, die man als fatal und unumkehrbar bezeichnet, geschehen nur, weil man nicht innerlich gesammelt ist.

Die Menschen sind nicht ganzheitlich in ihren Handlungen. Der Mensch kann etwas versprechen und das Wort nicht halten. Der Mensch kann etwas anfangen und nicht zum Abschluss bringen. Der Mensch kann einen Entschluss fassen und ihn nicht umsetzen. Das alles zerrt jedoch an den Kräften. Der Mensch steckt eine gewisse Menge an Energie, Aufmerksamkeit und Zeit in seine Handlungen, in seine Entschlüsse und setzt sie dann nicht um. Das heißt, dass alles umsonst verloren geht. Und so lange, bis der Mensch seine Entschlüsse nicht umsetzt, nicht verwirklicht, wird die Energie versickern. Und jeder Mensch hat eine Vielzahl solcher Löcher, in denen all seine Kraft und Energie verschwindet.

Der Mensch kann beliebig lange vor der Entschlussfassung zweifeln. Wenn der Entschluss jedoch gefasst ist, muss er bis zum Ende in die Tat umgesetzt werden. 

Der Weg des Kriegers (2): Der erste Pfeiler - die-Kontrolle-über-die-Situation

Das ist sehr wichtig - die Situation eben zu kontrollieren. Die Menschen sind stets Emotionen, irgendwelchen mentalen Ideen ausgesetzt, so dass sie das reale Leben gar nicht sehen. Der Mensch betritt einen Vorhof und sieht nicht, welche Farbe und wie viele Stockwerte das Haus hat.

Der Mensch betritt ein gewohntes Treppenhaus, öffnet eine gewohnte Tür, zuhause gibt es den gewohnten Ehemann oder die gewohnte Ehefrau. So bemerken die Menschen einander nicht. Sie wissen einfach, dass beispielsweise hier, auf diesem Regal, dieses Buch steht, aber sie merken es gar nicht.

So leben die Menschen - aus Gewohnheit. Sie gehen dieselben Strecken, zum gewohnten Arbeitsplatz, kommunizieren mit gewohnten Menschen, schauen sich gewohnte Sendungen im Fernsehen an. Und die Menschen merken nicht, dass um sie herum bereits etwas Neues passieren kann. 

Mittwoch, 15. Januar 2014

Der Weg des Kriegers (1): Die Drei Praktiken - die richtige Bestrebung, die Methoden und Die Weisheit

Wird unser Studium weitergehen, wird es unsere Praxis weiter geben? Wir möchten unterschiedliche Techniken kennenlernen, insbesondere wie man negative Emotionen loswird. Es wäre super, sich weiterzuentwickeln.

Ich würde sagen, dieses Jahr wird sich das Programm stark ändern, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren. Früher hat man den Akzent darauf gesetzt, dass faktisch alle gleichzeitig an der Praxis der Konzentration und Meditation teilnehmen konnten. Und dieses Jahr haben wir uns entschieden, die Menschen auf diese Praxis etwas im Voraus vorzubereiten und erst dann ihnen die Einweihung in diese Praxis zu geben, damit sie praktizieren können.

Das lag daran, dass früher viele Menschen, nachdem sie die Einweihung gleich bekommen hatten, ungefähr einige Wochen lang praktizierten und dann oft aufhörten - meistens für immer. Deswegen haben wir uns entschieden, diese Zeit der natürlichen Auslese zu verlängern. Damit die Menschen entscheiden können, ob sie die Praxis überhaupt brauchen. Und damit sie anfangen können, wenn sie vorbereitet sind.


Es geht darum, dass die Praxis oft als eine Formalität empfunden wird. Das heißt, viele glauben, dass es ausreicht, einmal pro Woche irgendwelche Gruppenübungen zu besuchen. Und dass man in der übrigen Zeit nichts machen muss. Manch einer tut es umgekehrt: zuerst wird fleißig geübt, beispielsweise das ganze Wochenende und dann, während der Woche, lebt man so wie es einem passt. Das kann man mit einem Autofahrer vergleichen, der einmal bei Rot nicht gehalten hat, dafür jetzt aber zweimal bei Grün hält. Solche Praxis bringt absolut keine Ergebnisse.